Fleischlose Ernährung, bzw. fleischloses Essen lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen. Bereits in der Zeit von 570 bis 500 vor Christus war der griechische Philosoph Pythagoras der Überzeugung, dass den zeittypischen Tieropfern und dem Verzehr von Fleisch abgeschworen werden sollte. Und der Philosoph stand mit seiner Einstellung nicht allein da. Auch die Orphiker, eine religiöse Gemeinschaft um 600 vor Christus, lehnten den Fleischverzehr ab.
Die Orphiker, die an die Wiedergeburt auch der tierischen Seele glaubten, waren wohl die ersten Veganer, die sowohl auf den Verzehr als auch auf den Gebrauch tierischer Produkte völlig verzichteten. Dabei wurde auch auf den Gebrauch von Wolle und Leder verzichtet. Allerdings beruhten die Anfänge des Veganismus nicht auf ethischen Gesichtspunkten, sondern wurde von der Religion bestimmt.
Wer an das Mittelalter denkt, der hat sicherlich zunächst Bilder von wilden Rittergelagen, bei denen sich die Tische unter der Last von vielen Kilo Fleisch bogen, vor Augen. Doch auch in dieser Zeit der Völle gab es religiöse Gemeinschaften, die eine fleischlose Ernährung bevorzugten. Die Benediktiner und die Zisterzienser lebten durchweg vegetarisch bis vegan.
Leonardo Da Vinci war der bekannteste Verfechter der veganen Lebensweise in der frühen Neuzeit. Das Universalgenie sagte damals bereits voraus: „Es wir die Zeit kommen, da die Menschen wie ich die Tier-Mörder mit gleichen Augen betrachten werden wie jetzt die Menschen-Mörder.“ Auch die Philosophen Jean Jaques Rousseau und Francois de Voltaire bekannten sich zur veganen Lebensphilosophie.
Erst im 19. Jahrhundert fand der Veganismus eine breite Akzeptanz. Vor allem im angelsächsischen Raum gilt die vegane Ernährung auf pflanzlicher Basis als gesünder. Wurde die vegetarische Ernährung bis dahin nur von einzelnen Personen propagiert, so fand sich 1801 der erste Vegetarierverein zusammen. Rund 50 Jahre später wurde die Vegetarian Society, die bis heute existiert, ins Leben gerufen.
Die erste Vereinigung von Veganern in Deutschland gründete sich in Deutschland im Jahre 1867. Bis ins frühe 20. Jahrhundert wurde allerdings die vegetarische Lebensweise bevorzugt. Leute, die komplett vegan lebten und gänzlich auf tierische Produkte verzichteten, waren noch in der Minderheit.
Der wirkliche Veganismus nahm erst im 1944 in England mit der Gründung der „Vegan Society“ seinen Anfang. Der Gründer Donald Watson bemühte sich, mit dem Begriff „Veganer“ eine Trennung zu den nicht völlig tierproduktfrei lebenden Vegetariern zu schaffen. Der vegane Lebensstil stellte von da an die konsequente Vollendung des Vegetarismus dar.
Heutzutage schließt die vegane Ernährung alle Produkte, die tierischen Ursprungs sind, vom Speisezettel aus. Entsprechend verzichten Veganer nicht nur auf Fleisch und Fisch, sondern auch auf alle anderen tierischen Produkte wie Milch, Eier, Käse etc. Nur Produkte, die nicht aus Tieren gewonnen werden, sind bei Leuten, die sich vegan ernähren, erlaubt.
Dazu zählen auch Produkte aus Insekten. Zudem wird auch bei Kosmetik, Kleidung und anderen Dingen des täglichen Bedarfs auf die vegane Herkunft geachtet.
In unseren Tagen bedeutet eine vegane Lebensweise also auch den Verzicht auf Leder und Wolle. Stattdessen werden Produkte aus Kunststoff und Mikrofasern verwendet. Wer vegetarische Ernährung praktiziert, verzichtet hingegen lediglich auf den Verzehr von Fleisch und und unter Umständen Fisch, um das Töten und Schlachten von Tieren nicht zu unterstützen. Da allerdings die Produktion von Eiern und Milch auch den Tod von Tieren nach sich ziehen kann, ist der Verzicht auf diese tierischen Produkte die nächste Konsequenz.
Für eine vegane Lebensweise gibt es neben den ethischen Aspekten noch eine ganze Reihe anderer Gründe. Heute stellt die Entscheidung vegan zu leben, auch eine Entscheidung gegen Überdüngung und Treibhausgase dar. Schließlich stellt die Viehzucht mit Abstand die größte Gefahr für die Umwelt dar.
70 % aller gerodeten Waldgebiete fallen Weideflächen zum Opfer. 30 % werden für den Anbau von Futtermitteln benötigt. Zudem produziert die Viehzucht aufgrund von Düngungen rund 37 % Methan, 65 % Stickoxide und 9 % Kohlendioxids. Die vegane Ernährung ist frei von diesen negativen Umwelteinflüssen.
Natürlich werden auch negative Aspekte des Veganismus angeführt. So behaupten einige Leute, dass der Sojakonsum ebenfalls schädlich sei. Die moderne Wissenschaft belegt jedoch, dass ein mäßiger Konsum von Sojaprodukten sich positiv auf die menschliche Gesundheit auswirkt. Auf die Menge kommt es halt an.
Andere Gegner des Veganismus behaupten, dass die vegane Ernährung keine Höchstleistungen in Arbeit und Sport mehr zulasse. Dies ist erwiesenermaßen eine falsche Aussage, denn einige Profisportler beweisen das Gegenteil. Einige Profisportler berichten sogar davon, dass sich ihre sportlichen Leistungen sogar gesteigert haben.
Quellen:
https://www.vegetarische-kochbox.de/vegetarisches-essen—trends-2019.html